| Rheinpfalz, 24.Juli 1963 |
Duttweiler rüstet zum Weinfest der Freundchaft |
Umfangreiches Programm aufgestellt — Zusage vieler Vereine
Zum 18. Mal seit 1946 führt der Verkehrsverein Duttweiler das Weinfest der Freundschaft vom 3. bis 5. August durch. Die Schirmherrschaft hat in diesem Jahr der Bürgermeister Heinrich Gunkel aus Pfungstadt (Hessen) übernommen. Einige Vereine aus Pfungstadt haben bereits ihr Kommen zugesagt: der Musikzug vom Turn- und Sportverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Gesangverein „Sängerlust", der Karnevalverein und der Schützenverein, Auch die Paten- und Freundschaftsstädte Dudweiler/Saar, Hockenheim/Baden, Ingolstadt/Donau und Sülzbach/Württemberg sind mit Abordnungen vertreten. Der Vorstand hat bereits den Ausschankwein festgelegt, und zwar für Samstag einen 1962 Mandelberg aus dem Hause Bergdolt, Sonntag einen 1962er Duttweiler-Mandelberg von der Gebietswinzergenossenschaft und für Montag einen 1962er Duttweiler-Kalkberg- Silvaner von Theo Kühborth. Ein umfangreiches 3-Tages-Programm verspricht das Fest des Winzers auch in diesem Jahre zu einem Höhepunkt des Dorfgeschehens werden zu lassen, das sich aus kleinsten Anfängen heraus zu einem Volksfest entwickelt und sich einen beachtlichen Platz unter den Pfälzer Weinfesten erworben hat. |
| Rheinpfalz, 30.Juli 1963 |
Weinfest der Freundchaft in Duttweiler |
| Rheinpfalz, 6. August 1963 |
Duttweiler feierte mit Gästen aus nah und fern |
„Weinfest der Freundschaft" diesmal mit starkem Pfungstädter Einschlag — Gestern war froher Ausklang
In Duttweiler versteht man's Feste zu feiern. Dafür lieferte das soeben abgeschlossene dreitägige 18. "Weinfest der Freundschaft" einen neuen Beweis. Zur Proklamation der Gebietsweinprinzessin Winzergenossenscbaft „Vordere Oberhaardt drängten sich wieder 1500 Gäste Im großen Festzelt auf dem Dorfplatz, nachdem, wie schon berichtet, die am Vorabend erfolgte Ernennnng der örtlichen Welnprinzessin schon das ganze Dorf auf die Beine gebracht hatte. Das Dorf prangte straßauf, straßab im Flaggen schmuck. Im Ort, bei den Schaustellern auf dem Dorfplatz und im Zelt wogte die Menge der Gaste die aus nah und fernm aus dem In- und Ausland herbeigekommen waren.
Ein farbenprächtiger Festzug vereinte die Akteure und die einheimischen Vereine. Sehr stark war dabei der Pfungstädter Einschlag zu verspüren, wie denn auch die ganze Veranstaltung diesmal unter der Schirmherrschaft des Pfüngstddler Bürgermeisters Heinrich Gunkel stand. Er hatte zugleich seinen Männergesangverein „Sängerlust" und die Egerländer-Gmoi-Trachtenkapelle mitgebracht. Beide verliehen dem Volksfest das rechte Kolorit. Sehr angenehm wurden im Festzug auch die Pfungstädter Schützen mit dem schmucken Schützenkönigspaar vermerkt, sowie die örtliche Freiwillige Feuerwehr in ihren blauen Uniformen.
Mittendrin führen teils im offenen Wagen, teils zweispannig in der Kutsche, die Weinhoheiten: Gerda Lang aus bad Dürkheom als vertreterin der Pfälzischen Weinkönigin, Traudel Schreieck aus Edenkoben, die amtierende Gebietsweinprinzessin Christel Litty aus Altdorf, Elisabeth Bitzer aus Lachen-Speyerdorf und die frischgebackene Duttweiler Weinprinzessin Renate. Ihnen zur Seite waren die Bürgermeister der patengemeinden Pfungstadt und Dudweiler/Saar gegeben. Auch die kleinen Mitglieder des vereinigen Duttweiler und Lachen-Speyerdorfer Gitarrenorchesters waren mit von der Partie. Sie gaben gleich anschließend im Festzelt einige musikalische Kostproben.
Zur Freude aller warteten die Egerländer Blasmusikanten mit zünftigen volkstümlichen Märschen und Walzern auf, und die Pfungstddler Sänger sorgten dafür, daß auch Volkslied und Chorgesang zu ihrem Recht kamen.
Den Höhepunkt der Nachmittagsveranstaltung bildete die Krönung der neuen Gebietsweinprinzessin. In drei der acht Genossenschaftsgemeinden werden alljährlich Gebietsweinprinzeasinnen gewählt; abwechselnd wird eine von ihnen zur Gebietswelnprinzessin erhoben. Diesmal war Duttweiler an der Reihe. Dio Krönungszeremonie vollzog Gerda Lang aus Bad Dürkheim stelivertretend für die Pfälzer Weinkonigin. Renata nun, in Amt und Würde, verspricht in ihrer Proklamation, jederzeit als Repräsentantin des genossenschaftlichen Weines einzutreten. Jakob Müller, der Duttweiler Bürgermeister und Verkehrsvereinsvorsitzende versprachbei dieser Tätigkeit ihr "ständiger Schatten" zu sein.
Das Programm rollte ab wie am Schnürchen, bald herrschten Frohsinn und begeisterte Stimmung im weiten Zelt. So war es
auch noch am Abend, als das vom Egerländer Blasorchster untermalte Programm mit zwei charmanten Schlagersängerinnen (aus Mainz) und der Eisenberger Kunstkraftsportgruppe "Die Glassinis" bereichert wurde.
Zweimal war diese Truppe deutscher Jugendmeister, sechsmal Deutscher Meister im Kunstkraftsport. Sie geizte nicht mit ihrem Können, baute in verschiedene Zusammenstellungen Pyramiden aus Menschenleibern, deren Höhe oft schwindelerregende Höhen erreichte. Bei der höchsten Figur berührten die Füße des auf Händen stehenden Obermanns die sechs Meter hohoe Zeltdecke, der Untermann hatte mitunter bis zu fünf seiner Kameraden im Gesamtgewicht von siebeneinhalb Zentnern zu tragen.
Das Weinfest der Freundschaft ging gestern mit einem Programm frohgestimmt zu Ende, bei dem die amerikanische Militär-Unterhaltungs- und Tanzkapelle des Flugplatzes Ramstein und namhafte Künstler von Funk und Fernsehen mitwirkten.
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| Rheinpfalz, 5. August 1963 |
Schwungvolles Weinfest der Freundschaft in Duttweiler |