29.04.2000

Denkmal für Neustadts Retterin

Portraitbüsten der Kunigunde Kirchner und Johann Peter Werths fast fertig

Die Porträtbüsten von Kunigunde Kirchner, der sagenhaften Retterin Neustadts, und ihres an der Rettung beteiligten, späteren Ehemanns, Johann Peter de Werth, die in der Kunigundenstraße aufgestellt werden sollen, sind weitgehend fertig. In den kommenden Wochen will der in Duttweiler lebende Bildhauer Bernhard Mathäss "noch einige Detailarbeiten" ausführen. Am 30. Juni, dem Geburtstag der Kunigunde Kirchner, werden die beiden Skulpturen aufgestellt. Für 17 Uhr ist für diesen Tag eine kleine Feier geplant, die Teil des Programms des Stadtjubiläums ist.
Die Figur der Kunigunde wird in der Gasse neben dem kleinen Brunnen in Höhe des Hauses Nummer drei stehen, erläutert der Anwohner Friedrich-Karl Bangert, von dem die Initiative zur Aufstellung der Plastiken ausging. Der Blick der Kunigunde wird in Richtung Hauptstraße gehen. Dort soll an der Ecke Kunigundengasse und Hauptstraße, leicht in die Hauptstraße eingerückt, de Werth seinen Platz finden. Er wird in die Kunigundengasse blicken. "Es ist wichtig, dass zwischen den beiden ein Kontakt besteht", so Mathäss. Aus diesem Grund hat er die Büsten so gestaltet, dass ihr Blick jeweils leicht seitlich geht.
Mathäss hat sich in den vergangenen Wochen intensiv mit der Geschichte der Stadtrettung durch Kunigunde Kirchner beschäftigt. Er hat Kunigunde als selbstbewusste, junge Frau gestaltet. Ein Umhang wirkt wie ein Schutz bietender Panzer. Die Büste ist in Betonguss, Akzente werden durch Stahlintarsien gesetzt. Der Sockel aus hellem Haardter Sandstein wirkt wie der Teil einer mittelalterlichen Stadtmauer.
Der Sockel der Büste des Franzosen de Werth ist aus rotem, französischen Sandstein in Form eines Wehrturms gestaltet. Auch die Büste des französischen Kriegscommissärs erweckt einen militärisch, strengen Eindruck. Aufgelockert wird dieser Eindruck durch den Blick auf Kunigunde.
Die Fundamente für die Skulpturen und die Aufstellung wird die Stadtverwaltung übernehmen. "Die Plastiken werden so stehen, dass die Durchfahrt gewährleistet ist", betont Bangert.
Die Kosten von rund 30 000 Mark, die für die Porträtbüsten anfallen, werden durch Spenden aufgebracht. Diese kommen im Wesentlichen von der Deutschen Bank, Abteilung Private Banking, der in Lingenfeld ansässigen Firma Schwenk-Lösch und Bangert selbst. Die Bürgerstochter Kunigunde Kirchner soll im Jahr 1689 durch ihre Bitten bei dem französischen General Montclair und mit Hilfe des in sie verliebten de Werths die Brandschatzung Neustadts durch die französischen Truppen verhindert haben.

zurück

© Design by Gerhard Syring-Lingenfelder