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Weinort Duttweiler - Bildband über Duttweiler
Lebensraum für Storch und Reiher
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Das in der Ebene östlich von Neustadt gelegene Duttweiler liegt im Gäu, der Landschaft zwischen Neustadt, Speyer und Landau. Der größte Teil seiner Gesamtfläche ist Wingertgelände. Südlich des Ortes erstreckt sich längs der wasserführenden Gräben eine Niederung, die, unterbrochen vom Sportplatz und dem Schwimmbad, zum größten Teil aus Wiesen besteht. Die Gräben bekommen ihr Wasser vom Kropsbach, der sein Wasser aus dem bei der Kropsburg liegenden St. Martiner Tal bringt und die Dörfer St. Martin, Maikammer und Kirrweiler durchfließt. Östlich von Duttweiler in Richtung Geinsheim breitet sich eine beschauliche Landschaft aus, die sogar frei von Telegrafen- und Hochspannungsleitungen ist. An den tief eingeschnittenen Wassergräben wachsen in langen Reihen dicke Weidenbäume, Erlen und Pappeln. Auf den Wiesen stehen Einzelbäume und Buschgruppen, Teilgebiete werden als Pferde- und Rinderweiden genutzt. Nach starken Niederschlägen treten in den tiefer gelegenen Bereichen Stauwasserflächen auf.
Das Gebiet lernt man auf Wegen kennen, die parallel zu den Gräben zwischen den Ortschaften verlaufen. Auf den Wiesen und an den Wegrändern sind zahlreiche Blumen zu finden, wie Hahnenfußgewächse, verschiedene Korb- und Doldenblütler und Blutweiderich, die Nahrungsquelle für viele Insektenarten sind. Im August fallen auf den Wiesen die Storchschnabelgewächse auf, die ihren Namen von den länglichen, storchenschnabelähnlichen Früchten haben. Auffällig sind zu dieser Jahreszeit auch die von Blüte zu Blüte flatternden Bläulinge.
Neben nahrungssuchenden Graureihern sieht man hier oft Bussarde, die im kreisenden Beuteflug oder auf einem Baum sitzend nach Mäusen Ausschau halten. Früher waren auf den Wiesen zwischen Geinsheim und Duttweiler Immer Störche anzutreffen. Auch heute ist es noch eine Gegend, die doch eigentlich ideale Lebensbedingungen für den Weißstorch bietet.
Der allseits bekannte Vogel hat in der Pfalz letztmalig 1972 bei Offenbach in der Nähe von Landau gebrütet. 1967 gab es in Lachen-Speyerdorf, 1963 in Geinsheim jeweils noch ein Brutpaar mit drei Jungen. Bis Ende der 50-er Jahre haben noch Störche in Duttweiler erfolgreich genistet. Lachen soll um die Jahrhundertwende mit zehn Paaren sogar das Storchendorf der Pfalz gewesen sein! Seit den letzten Bruten wurden immer wieder ab und zu Einzelstörche, meist Durchzügler, vielleicht auch Gäste aus dem Elsaß oder Baden-Württemberg, gesichtet.
Es gibt vielfältige Bemühungen, den populären "Kinderbringer" wieder heimisch zu machen. Betrachtet man die Umgebung von Duttweiler, Geinsheim und Lachen-Speyerdorf, muss man sagen, dass Freund Adebar bei weiteren gezielten Förderungsmaßnahmen, wie der Anlage von größeren Feuchtgebieten, durchaus Chancen hätte, hier eine Familie zu ernähren.
Der Weißstorch benötigt offenes Gelände, vorwiegend Wiesen, Weiden und Sumpfgebiete, ist aber auch auf Äckern anzutreffen. Seine Nahrung besteht keineswegs, wie allgemein angenommen wird, nur aus Fröschen. Je nach jahreszeitlichem Angebot sucht er sich Mäuse, Maulwürfe, Regenwürmer, Insekten und Schnecken, sogar Fische stehen auf seinem Speisezettel.
Optimisten glauben fest daran, dass eines Tages der beliebte Vogel wieder in der Gegend zwischen Duttweiler und Geinsheim erscheint, das allgemein bekannte Klappem ertönen lässt und mit dem Nestbau beginnt. Ob sich die Hoffnungen erfüllen, wird die Zukunft zeigen.
Vielleicht vollzieht sich beim Weißstorch in nächster Zukunft ein ähnlicher Aufwärtstrend wie in den letzten Jahren beim Graureiher. Vor nicht allzulanger Zeit noch äußerst selten, ist dieser inzwischen regelmäßig in unter- schiedlichen Wasser- und Landbiotopen zu sehen. Der langbeinige Großvogel hält sich nicht nur an Gewässern, sondern auch auf Wiesen oder Feldern zur Nahrungssuche auf.
Sein alter Name, Fischreiher, hat ihn zu Unrecht zum ausschließlichen Fischfresser abgestempelt. Auf seinem vielfältigen Speisezettel stehen außerdem noch Frösche, Mäuse, Maulwürfe, allerlei Insekten und Regenwürmer. Obwohl der Stelzvogel in allen Teilen der Pfalz seinen Lebensunterhalt sucht, brütet er nur an wenigen Stellen, wo dann die Nester kolonieweise auf Bäumen angelegt werden. Bei Neustadt profitierz er von der Vielfalt der Gewässer, da er sowohl an Fischteichen. Amphibientümpeln und Regenrückhaltebecken, als auch an Reh- und Speyerbach oft zu Gast ist.
Ausgehend vom Sportplatz kann man am Naturdenkmal "Gesundbrunnen"', einem geschützten Quellbereich eines Wiesenbächleins, vorbei in Richtung Kirrweiler wandern. Ausgedehnte Schilfgebiete und Wiesen, durchsetzt mit Büschen und Bäumen, sorgen für strukturreiche Landschaftselemente und bieten somit Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Hierbei sind in erster Linie die röhrichtbewohnenden Vögel zu erwähnen. Neben dem lautstarken Teichrohrsänger sind die unauffällig lebende Rohrammer und der melodisch singende Sumpfrohrsänger festzustellen. Nachtigallen tragen bei den Buschbereichen aus mehren Revieren ihre wohltönenden Lieder vor.
Die verbesserte Wassergüte des Baches zeigt sich an den vielen Unterwasserpflanzen, wie dem Wasserstern und der Wasserpest, und an der häufig vorkommenden Gebänderten Prachtlibelle. Auch Fische, wie Stichlinge und Bachschmerlen, werden öfter gesichtet.
Der Graureiher ist in den Wiesengebieten am Kropsbach häufig bei der Nahrungssuche zu beobachten.

Die Texte sind mit Zeichungen illustriert. Nachstehend die dazugehörigen Texte:

Zur Kontaktaufnahme zwischen den Partnern während der Frühjahrsbalz oder bei der Begrüßung klappert der Storch mit dem Schnabel. Hoffentlich auch wieder einmal in Duttweiler.

Der Graureiher ist in den Wiesengebieten am Kropsbach häufig bei der Nahrungssuche zu beobachten

Die Nachtigall ist die Königin unter den einheimischen Sängern. Ihre auffallenden Gesänge sind hauptsächlich in den Abendstunden beim Naturdenkmal "Gesundbrunnen" eindrucksvoll zu vernehmen.

Der Stichling kommt im gesamten Kropsbach wieder zahlreich vor. Charakteristisch für ihn ist die dreistachelige Rückenflosse.

Im Frühjahr baut der Teichrohrsänger zwischen Schilfstengeln ein fest verflochtenes Hängenest
utor: Fritz Thomas, entnommen aus dem Bildband "Weinort Duttweiler"