Das Weinanbaugebiet Pfalz ist in zwei Bereiche gegliedert. Der nördliche Teil, von Neustadt an der Weinstraße bis nach Bockenheim, ist der Bereich Mittelhaardt - Deutsche Weinstraße und der südliche Teil, von Neustadt an der Weinstraße bis nach Schweigen an der französischen Grenze, der Bereich Südliche Weinstraße. 25 Großlagen und 33 Einzellagen sind zu klimatisch und geologisch weitgehend gleichen Rebflächen zusammengefasst. Aus jahrhundertealten Namen von Fluren oder Flurstücken wurden die Einzel- und Großlagennamen gewählt. Sie sind zum Beispiel benannt nach den früheren Nutznießern wie Kirchenstück oder Bischofsgarten, der Lage wie Schloßberg oder Klostergarten und nach früheren Eigentümern wie Jesuitengarten oder Johannitergarten. Weitere Namen wurden nach Klima, Tieren und Pflanzen. wie zum Beispiel "Duttweiler Mandelberg" mit einer Fläche von 68 ha, benannt Bei Namen, die mit "Mandel" gebildet sind, ist keine zweifelsfreie Deutung möglich. Der Name bezieht sich entweder tatsächlich auf Mandelbäume oder es ist ein Formname für etwas Ringförmiges oder es kommt eine Herleitung von dem althochdeutschen Wort "mandar", "mandel" für Kiefer (pinus sylvestris) in Frage. Die Mandelberge sind dann wohl als kiefernbestandene Berghänge zu deuten. Zu den Lagennamen, die nach Denkmälern in der Landschaft benannt sind, gehört wohl auch der "Duttweiler Kreuzberg" mit ca. 100 ha. Die Kreuznamen beziehen sich auf Feldkreuze aus Stein oder Holz, die zur Abwehr von Unwettern (Hagelkreuze), als Weg-, Unfall- oder Sühnekreuz aufgestellt wurden. Zu den Namen, die nach der Bodenbeschaffenheit benannt sind, zählt auch der "Duttweiler Kalkberg" mit seinen ca. 25 ha Fläche. In seinen Lößböden mit sandigem Lehm gibt es einen merklichen Anteil an tertiären Kalken, welche die Weine in besonderem Maße prägen. Hier gedeihen kräftige Weine mit markantem Bodenton und viel Bukett, welche sich allerdings langsamer entwickeln als Weine von Sandböden. In den Pfälzer Weinbergen südlich des 50.Breitengrades und in Höhen zwischen 80 m und 300 m über NN besitzen die Hänge meist nur leichte Neigung nach allen vier Himmelsrichtungen. In unseren Gefilden wirkt an den Nordhängen mit wenig Sonneneinstrahlung zusätzlich der Wind stark abkühlend, was zur Folge hat, daß in den auslaufenden Waldtälern nur besondere Nordhänge mit Reben bepflanzt sind. Während die Südhänge von der Sonne begünstigt sind, kann sich hier aber Wassermangel auf durchlässigen Böden in besonders regenarmen Jahren ungünstig auf den Ertrag auswirken. Ausgeglichener sind deshalb die Ost- und Westhänge, die am Morgen oder Abend von der Sonne beschienen werden. Die leicht geneigten Nordhänge in unserer Region können bei günstigen Bodenverhältnissen, in windgeschützter Lage und in heißen, trockenen Jahren sehr hohe Weinqualitäten hervorbringen. Die langanhaltende Restfeuchte der Böden an den Nordhängen bewirkt diesen positiven Qualitätseinfluß. Aufgrund der leichten Südneigung des Geländes und der humusreichen Böden mit ihrer Fähigkeit viel Wasser zu speichern, besitzt die Duttweiler Gemarkung beste Voraussetzungen für ein ideales Zusammenwirken zwischen Klima und Boden. Besonders in Sommerzeiten mit viel Wärme und Sonne gedeihen hier Spitzenweine, weil die Rebenpflanze noch ausreichend.mit Wasser versorgt wird. Hervorragende Weißburgunder aus Duttweiler genießen hierbei "Weltruf".
Autor: Franz Gutting, entnommen aus dem Bildband "Weinort Duttweiler"
|