Rheinpfalz blättert in Geschichtsbüchern
Nicht schlecht staunten die Duttweiler Bürger, als in der Tageszeitung "Die Rheinpfalz" unter dem Thema "Geschichten aus der Geschichte" zu lesen war, daß es 1747 eine blutige Auseinandersetzung zwischen Duttweiler und den Nachbargemeinden St.Martin, Kirrweiler, Maikammer und Diedesfeld gab. Dieser Teil der Dorfgeschichte war wohl den meisten Duttweiler Einwohnern nicht bekannt und in Duttweiler gibt es keine Unterlagen oder Überlieferungen über diesen Kleinkrieg. Erst ein Blick in die Historie der Nachbargemeinden offenbart, daß es auch in Duttweiler nicht immer friedlich zuging.
Dabei kam auch zutage, daß Duttweiler gar nicht so einzigartig war, gab es doch unterhalb der Kropsburg ein Hofgut gleichen Namens, das zusammen mit den obengenannten Dörfern die "5. Haingeraide" (Haingeraide: Zusammenschluß von waldbetreibenden Gemeinden) bildete. Dieses Hofgut ging allerdings im 30jährigen Krieg unter und geriet fast in Vergessenheit. Das Oberamt Neustadt, ein Verwaltungszentrum der Kurpfalz, leitete aus der Gleichnamigkeit allerdings ein Recht ab und bedrängte die Duttweilerer, diese Rechte wahrzunehmen. Der Bürgermeister mußte sich diesem Druck beugen und ging 1713 und 1721 jeweils erfolglos vor Gericht. 26 Jahre später setzte das Oberamt die Duttweilerer erneut unter Druck und stellte den rund 300 Einwohnern 156 Grenadiere zur Seite, damit sich das vermeintliche Recht endlich mit Gewalt geholt werden soll. Am 12. Dezember 1747 zogen die Bürger erstmals in Richtung St. Martin, um sich "ihr" Holz zu holen. Doch in den anderen Gemeinden wurde dies bemerkt und die "Holzdiebe" mit Dreschflegeln. Spaten und ähnlichem aus dem Wald getrieben. Am 26. März 1748 ging schließlich eine Depesche des Kaisers von Wien ein, mit der die Ansprüche von Duttweiler endgültig abgelehnt wurden und die kurpfälzische Regierung zur Zahlung eines Bußgeldes verurteilte.
Pressespiegel |
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Mit Grenadieren zum Holzfällen in den St. Martiner Wald
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Die Rheinpfalz, 22. Dezember 1997
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