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2. Mai 2014
Berufsbild weitgehend weiblich dominiert
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Rheinpfalz stellt Malte Mattern vor

Seit 1. April leitet Malte Mattern die Kindertagesstätte in Duttweiler. Die Rheinpfalz stellt der Erzieher in einem Portrait vor:
Malte Mattern ist einer von nur zwei Männern, die in Neustadt eine Kindertagesstätte leiten. Der 33-jährige Haardter hat keine Probleme damit, dass sein Berufsbild weitgehend weiblich dominiert ist. Ob Mann oder Frau: Jeder habe seine eigene Art bei der Umsetzung erzieherischer Aufgaben.
Seit einem Monat ist Malte Mattern neuer Leiter der städtischen Kindertagesstätte (Kita) Duttweiler. Mit seinen 33 Jahren ist der Haardter der jüngste männliche Kita-Leiter der Stadt Neustadt. Seit seiner Jugend arbeite er schon gerne mit Kindern und Jugendlichen, betont er. Und er freue sich auch im privaten Umfeld immer über Zusammentreffen mit seinem Patenkind und den Neffen.„Im TuS Haardt habe ich zunächst ehrenamtlich eine Turngruppe der Altersklasse zwischen sieben und 16 Jahren geleitet“, erzählt Mattern von den Anfängen seiner Arbeit mit Kindern. Nach der zehnten Klasse im Leibniz-Gymnasium, dem Zivildienst im Paul-Gerhardt-Haus und einem Vorpraktikum im Kinder- und Jugendhaus Gabriel in Speyer im Jahr 2002 habe er sich dann für eine weitere schulische Ausbildung an der Berufsbildenden Schule für Hauswirtschaft und Sozialpädagogik in Ludwigshafen mit unterschiedlichen Praktika entschieden. Später folgte noch die Weiterbildung zum Fachwirt für Organisation und Führung.
Die Richtung seines zukünftigen Berufs sei damit zwar klar gewesen, zumal auch Mutter und Schwester pädagogisch tätig waren und sind. Allerdings hatte er zunächst nicht unbedingt einen Arbeitsplatz im Kindergarten im Visier. Aber so ist es gekommen, und wenn er jetzt groß und breitbeinig mit seinen Schützlingen am Kletterhang der Duttweilerer Kita steht, kann er sich mit den oberen Kindern auf Augenhöhe unterhalten. Auf seinen Zuruf ist im Nu eine Gruppe Jungs in einer Mischung aus Neugierde und freudigem Hallo zur Stelle. Einzelne Mädchen gesellen sich dazu. Dass ihr „Herr Mattern“ jetzt Chef ist, müssen sie erst noch überdenken.
„Nee, des stimmt net, weil, der spielt immer noch mit uns“, stellt eins der Kinder skeptisch fest. „Also bei uns daheim ist meine Mama der Chef, aber die kocht“, sagt ein anderes und mustert Mattern nachdenklich. Der lacht und „muss zugeben“, dass er mit der Küche nichts zu tun hat.
Es spiele für ihn keine Rolle, dass sein Berufsbild „Kindergärtner“ noch weitgehend weiblich dominiert ist, stellt Mattern klar. Nach zehn Jahren im Beruf sehe er keine großen Unterschiede mehr in der Umsetzung erzieherischer Aufgaben. Jeder habe da lediglich seine eigene Art. Sehr gefreut haben ihn persönliche Ermutigungen der Eltern. An eine Aussage seiner früheren Chefin Susanne Ebenhöh von der städtischen Kindertagesstätte Hetzelstift, in der er bis zum Wechsel nach Duttweiler als Gruppenleiter gearbeitet hat, erinnert er sich immer wieder gerne. Im Hinblick auf unterschiedliche Geschlechter-Erwartungen sagte sie schlicht: „Denkt dran, der Herr Mattern ist nicht unser Hausmeister.“
Da ihm seine Vorgängerin Katja Keller eine gut geführte Kindertagesstätte hinterlassen habe, brauche er „das Rad nicht neu erfinden“, sondern könne sich auch dank seines Teams in seine Aufgaben einarbeiten. Mattern betreut auch noch die „Marienkäfer“ in einer der beiden Kindergruppen mit Zwei- bis Sechsjährigen. Bei insgesamt 35 Kindern, die höchstens 40 werden sollen, halte er die Leitungsaufgaben für überschaubar genug, um beiden Aufgaben gerecht werden zu können. Viel Wert will Mattern auch weiter auf die Arbeitsgruppen Abenteuerwiese, Singspatzen, Künstlerwerkstatt oder meditative Klanggeschichten legen. „Meine wöchentlichen Experimentier-Stunden, in denen wir im Moment die Hebeltechnik ausprobieren, machen uns ebenfalls großen Spaß“, sagt Mattern, der positive wie negative Kinderreaktionen als ehrliche Spiegelungen seiner Arbeit schätzt und daraus Ideen entwickelt. Unterstützen möchte er Aktionen, die Jungs Einblicke in typische Frauenberufe geben, und vor allem das städtische Projekt „soziale Jungs“, bei dem Achtklässer mehrere Stunden im Monat in Kitas mitarbeiten.

Pressespiegel
Nicht unser Hausmeister Rheinpfalz, 2. Mai 2014