Ortsbeirat stellt Konzept vor
Herkömmliche Bestattungen kommen aus der Mode, immer mehr Menschen suchen alternative Möglichkeiten der Bestattung. Die Notwendigkeit ergibt sich aufgrund des strukturellen und demografischen Wandels und dem damit verbundenen Wunsch nach pflegeleichten Bestattungsformen. Dies zeigt sich unter anderem auch im gut angenommenen Angebot der Bestattung in privaten Waldgrundstücken oder der Bestattung auf Friedhöfen mit entsprechendem Angebot außerhalb von Neustadt. Der Duttweiler Ortsbeirat hat schon im Rahmen der Haushaltsbesprechungen 2009 und 2010 alternative Bestattungsformen für den Duttweiler Friedhof gewünscht. In seiner Sitzung vom 21. Juli 2011 hat er dies jetzt konkretisiert und mit Hilfe des Bildhauers Bernhard Mathäss ein Konzept erarbeitet. Die zusätzlichen Bestattungsmöglichkeiten sollen in dem parkähnlichen Südteil des Friedhofs angeboten werden: Entlang des bereits mit Hecken zugewachsenen Zauns soll ein „Waldgrabgürtel“ angelegt werden. Die Fläche soll mit Bodendeckern bepflanzt und von der Verwaltung gepflegt werden. Sie wird nur durch einen Weg abgegrenzt, zwischen den Gräbern gibt es keine sichtbaren Teiler. Die Angehörigen haben jetzt die Möglichkeit, das Grab in konventioneller Art zu schmücken und auch einen Grabstein aufzustellen. Durch diese Art der Anlage können Angehörige individuell entscheiden, für welchen Zeitraum sie die Grabpflege übernehmen wollen und können unabhängig davon auch ihre Trauerrituale durchführen. Diese Bestattungsform kann sowohl als Sarg- als auch Urnenbestattung angeboten werden. Der kommunale Pflegeaufwand reduziert sich auf das Schneiden der Bodendecker, die auch Absenkungen des Grabes kaschieren. Als weiteres Angebot soll am Rande der Trauerhalle ein bildhauerisch gestaltetes Gemeinschaftssymbol in Form eines Baumes aufgestellt werden, um den herum Urnengräber angelegt werden. An die Bestatteten soll mit kleinen Grabplatten in Form von Blättern erinnert werden. Ein zusätzliches Angebot soll die Anlage eines Urnenfeldes um einen noch zu pflanzenden Baums sein. Als Erschließungsmaßnahme müssen lediglich die beiden Wege vom neuen Teil des Friedhofs bis zum Hauptweg verlängert werden. In der Grundstücksecke soll eine Wasserentnahmestelle mit Ruhemöglichkeiten angelegt werden. Auf die Aufstellung von Urnenwänden soll vorerst verzichtet werden, da sie nicht zum Charakter des Friedhofs passen. Das Anbieten von reinen Rasengräbern wäre auf der vorhandenen Fläche zwar möglich, vorerst soll aber auch davon abgesehen werden, um das Alternativangebot überschaubar zu halten. Außerdem ist die Pflege aufwändiger, da Bodenabsenkungen ausgeglichen werden müssen. Durch die genannten Vorschläge bleibt auf Grund des zur Verfügung stehenden Platzes auch die Option offen, den Friedhof in konventioneller Weise zu erweitern.
In diesem Teil des Friedhofs sollen die alternativen Bestattungsformen angeboten werden:
Idee und Zeichnung: Bernhard Mathäss
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Pressespiegel |
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Neun Weindörfer, acht Wünsche
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Die Rheinpfalz, 18. August 2011
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