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1. Februar 2011
Veränderungen bei der protestantischen Kirche
| Protestantische Kirche |
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Zukünftig ohne Duttweiler? - Noch alle Optionen offen

Nachdem die katholische Kirchengemeinde mit der Zusammenlegung verschiedener Kirchenbezirke ihren Strukturwandel schon hinter sich hat, steht der protestantischen Kirche jetzt ein ähnlicher Schritt bevor. Die Sparzwänge und der fehlende Pfarrernachwuchs sind jetzt auch in den Gemeinden angekommen und verlangen von dort kreative Ideen. Deshalb trafen sich erstmals die Presbyter der Kirchengemeinden Altdorf-Böbingen-Duttweiler (mit Venningen), Gommersheim-Freisbach (mit Geinsheim) und Freimersheim (mit Klein- und Großfischlingen) zu einer gemeinsamen öffentlichen Sitzung im protestantischen Gemeindehaus Altdorf. Die Vertreter haben sich aufgrund der Vorgabe der Landeskirche, bestehende Pfarreien abzubauen, mit der Idee beschäftigt, im Gäu eine Verbundpfarrei einzurichten.
Die Rheinpfalz berichtete über die Sitzung:
Die von der Evangelischen Kirche der Pfalz angestoßene Gebietsreform zur Reduzierung der Pfarrstellen und eventuelle Zusammenlegung kleinerer Gemeinden wird auch an den Gäuorten nicht spurlos vorübergehen.
Darüber waren sich die drei Pfarrerinnen der protestantischen Kirchengemeinden Altdorf-Böbingen- Duttweiler-Venningen, Gommersheim-Freisbach-Geinsheim sowie Freimersheim, Klein- und Großfischlingen einig. Wie die Seelsorgerinnen Heiderose Gärtner-Schultz, Martina Horak-Werz und Elke Wedler-Krüger sehen das auch die Presbyteriumsmitglieder so. ... Aufgrund der Tatsache, dass die Kinder im schulischen Bereich, bei der Kooperation der Kindergärten Altdorf-Böbingen und Freimersheim, im Fußball mit der Jugendspielgemeinschaft Gäu bereits gemeinsame Berührungspunkte haben, stand die Überlegung im Raum, auch die protestantischen Kirchengemeinden im Gäu zusammen zu bringen.
Derzeit sind jedoch erst einige Schranken zu überwinden: Freimersheim, Klein- und Großfischlingen gehören zum Dekanat Landau, alle anderen Orte zum Dekanat Neustadt. Hier müsste ein Wechsel in ein gemeinsames Dekanat stattfinden. Den Alltag der Pfarrer erschweren noch weitere Vorgaben, die sich vor allem in der organisatorischen und bürotechnischen Arbeit niederschlagen: Duttweiler und Geinsheim sind Ortsteile von Neustadt, Freisbach gehört zur Verbandsgemeinde Lingenfeld, der Rest zur Verbandsgemeinde Edenkoben. Daher kam aus einer Arbeitsgruppe auch der Vorschlag auf, rein die Gemeinden Altdorf, Böbingen, Freimersheim, Gommersheim, Klein- und Großfischlingen sowie Venningen mit 2900 Seelen zusammenzufassen. Diese Orte sind alle Mitglieder der Verbandsgemeinde Edenkoben. Doch hier würde Freisbach ausgegrenzt, das schon seit jeher zu Gommersheim gehört, sowie die Stadtdörfer Duttweiler und Geinsheim.
Der größere Teil der Anwesenden würde die Gemeinden gerne in ihrer bisherigen Struktur zusammenführen. Das sieht auch die Fernzielplanung der drei Pfarrerinnen vor, die dies bis spätestens 2027 umgesetzt wissen möchten. Die große protestantische Gäugemeinde mit derzeit gut 4000 Gläubigen würde dann zwei Pfarrstellen umfassen, durch die Verwaltungseinheit wäre ein Pfarrbüro im Gemeindehaus Altdorf regelmäßig zu besetzen. Es gäbe ein Presbyterium, in dem alle Gemeinden vertreten sind. Als Pfarrsitze sollten Freimersheim und Gommersheim verbleiben. Damit wäre es auch möglich, die sieben Predigtstellen (Kirchen) im Gäu zu erhalten. Dies war auch der ausdrückliche Wunsch einer Arbeitsgruppe. Schon jetzt über die Erhaltung und Belastung durch Gebäude zu sprechen, war ihr zu kurzfristig, was auch bei der dritten Gruppe noch für Gesprächsbedarf sorgte.
Die Nahzielplanung wäre bereits spätestens 2015 umzusetzen, weil Pfarrerin Gärtner-Schultz 2014 in den Ruhestand geht und die Pfarrstelle Altdorf vakant wird. Somit könnte ein Pfarramt für Altdorf und Freimersheim entstehen

Pressespiegel
Kirchliche Gebietsreform betrifft auch Protestanten im Gäu Gemeindebrief, März-Mai 2011
Altdorf: Gemeinsame Presbyteriumssitzung Rheinpfalz, 31. Januar 2011
Protestanten im Gäu wollen sich vereinen Rheinpfalz, 7. Februar 2011