
Kritik an Pappelfällung
Nachdem die Pappeln rund um den Sportplatz gefällt waren, hat Desiree Ahme aus Duttweiler die Aktion in der "Rheinpfalz" als übertriebenen Kahlschlag kritisiert. Die Zeitung hat bei Stadtbiologe Thomas Instinsky, Biologe und Leiter der Umweltabteilung der Stadtverwaltung nachgefragt: Nach seinen Angaben hat es sich um eine Verkehrssicherungsmaßnahme gehandelt: Der Sportverein habe wiederholt von dickeren Ästen auf dem Sportplatz berichtet und sei nicht mehr gewillt gewesen, diese Gefahr hinzunehmen. Nach Instinskys Angaben sind die schnellwüchsigen Pappeln gern als Sportplatzbegrünung verwendet worden, weil sie rasch für Schatten sorgen. Meist, so auch hier, seien sie aber zu dicht gesetzt worden und nähmen sich gegenseitig den Wurzelraum weg. Im Alter neigten sie dazu, Äste abzuwerfen; bei Pappeln gebe es aber auch den „Sommerbruch", bei dem belaubte und nicht erkennbar geschädigte Äste ohne Vorwarnung abbrächen. Im Duttweilerer Fall sei länger versucht worden, die Pappeln mit Pflegemaßnahmen wie dem Herausnehmen abgestorbener Äste zu erhalten. Doch das Restrisiko wolle niemand mehr eingehen. Instinsky räumt ein, dass an den Baumstümpfen keine Schäden erkennbar seien, die Bäume insgesamt noch gut ausgesehen hätten: „Es tut einem durchaus leid." Baumpfleger Joachim Osterheld aus Landau, der ein Angebot abgegeben, aber nicht den Zuschlag erhalten hatte, verteidigt die Fällung. Die Bäume hätten trotz intensiver Pflege eines Kollegen immer wieder Äste abgeworfen und ihre Wurzeln auch unter den Rasen des Sportplatzes geschoben. Er bezeichnete Instinsky als hoch kompetenten Baumfachmann in der Verwaltung, der nicht vorschnell einer Fällung zustimme. Acht der gefällten Pappeln standen auf einem Geländestreifen am Dorfwiesenweg. Sie mussten, um Schäden an Sportplatz und Weg auszuschließen, mittels eines Hubsteigers Stück für Stück gekürzt werden, so Instinysky. Die übrigen elf auf einem vom Verein gepachteten Grundstück hätten dagegen einfach gefällt werden können. Aufgrund des aufwändigen Verfahrens habe die Beseitigung der acht städtischen Bäume rund 10.000 Euro gekostet, die der übrigen elf nochmals etwa den gleichen Betrag (Anmerkung der Redaktion: Diese Information ist falsch, die Bäume wurden im Rahmen einer Kettensägenausbildung gefällt). In den Bäumen lebte eine Saatkrähenkolonie. Weil die Tiere geschützt sind, hat Instinsky eine Genehmigung der Struktur- und Genehmigungsdirektion eingeholt. „In der Brutzeit wäre die Fällung natürlich nicht möglich gewesen", sagt er. Er vermute, dass sich die Vögel einer anderen Kolonie an der Straße zwischen Geinsheim und Haßloch anschließen werden. Die Nestzahl am Sportplatz sei rückläufig gewesen, von 24 im Jahr 2008 auf 18 im Jahr 2009.
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Pressespiegel |
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Stadt: Duttweilerer Sportler in Gefahr
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Die Rheinpfalz, 18. Februar 2010
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