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22. Juli 2008
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Duttweiler

Text entnommen aus dem SWR-Hammerdorf-Blog vom 22. Juli 2008
Hammerhartes Wochenende in Duttweiler
Ein wahrhaft hammerhartes Wochenende haben die Duttweilerer hinter sich: Am Samstag erst die zwei Hammerdorf-Herausforderungen erfüllen, dann das Sommernachtsfest im Schwimmbad und am Sonntag Duttweilers längste Kaffeetafel, zwischendurch immer wieder Aufnahmen für die Dorfpräsentation - Ein Dorf im Ausnahmezustand
Samstagmorgen, 10:00 Uhr: „Duttweiler klingt irgendwie nach einer strengen Haartracht“ verkündete SWR-Landesschau-Moderator Martin Seidler den Duttweilerern auf dem Dorfplatz. Deshalb sollen jetzt zwölf Duttweilerer eine neue Frisur kreieren. Haarig umsetzen sollen sie Themen wie „Dagobert Dutt“, Duttball is coming home“, „Mit Dutten und Blasen“, „In Dutt und Asche“, „Robin Dutt“, „Dutti Frutti“, oder „Dutten statt Plastik“. Nachdem Birgit Thümling die Aufgabe entgegengenommen hat, schwärmten die Duttweilerer aus, durchstöberten Schränke und Schubladen nach brauchbarem Material – immer beobachtet von den SWR-Kamerateams - und brachten es zum Dorfplatz. An allen Ecken wurde gestylt und geschminkt, während Paul Mahl und Helmut Braun spontan mit ihren Musikinstrumenten für Stimmung sorgten. Pünktlich nach 90 Minuten traten die Models zum Schaulaufen an. Als zusätzliche Hürde wurde mit einer Windmaschine die Stabilität der Frisuren überprüft. Martin Seidler war sichtlich zufrieden, die Aufgabe war gelöst und Reiner Bossert konnte zum Hammerweitwurf antreten. Er tat das mit so viel Schwung und Kraft, dass sich der große Moosgummihammer in der Luft auflöste. Trotzdem flogen die Teile weit über die geforderten zwölf Meter und so darf sich Duttweiler auf einen Tipp für die noch folgende 24-Stunden-Aufgabe freuen.
Die zweite Aufgabe sollte im Schwimmbad gelöst werden. Ein „Wasserballett in Glitzerkostümen wollen wir sehen“ verkündete SWR-Moderator Martin Seidler. „Wer ins Wasser will zu mir, alle anderen nach Hause und Kostüme suchen“ kommandierte Katrin Orth sogleich die zahlreichen Zuschauern am Beckenrand. Und auch jetzt wieder hat das perfekte Improvisieren geklappt. Während 20 Ballettbegeisterte auf dem Rasen eine Choreografie einstudierten, wurden wieder Kostüme und Dekorationsmaterial beigeschleppt. Sogar der Weihnachtsschmuck musste dran glauben. Nach einer Stunde erklang dann aus großen Lautsprechern klassische Ballett-Musik und die Grazien beiderlei Geschlechts tauchten nach und nach ins Wasser um unter dem tosenden Beifall der Zuschauer ihren geschwommenen Tanz aufzuführen. Und auch damit war Martin Seidler zufrieden, Andreas Orth durfte den „Lukas hauen“ und ließ es gleich dreimal klingeln. Als Belohnung schickt der SWR am 1. August eine Maskenbildnerin nach Duttweiler. „Die werdet Ihr auch benötigen“ ließ sich Seidler dann doch noch einen kleinen Hinweis entlocken.
Nachdem die SWR-Crew weg war, begann im Schwimmbad das Sommernachtsfest. Zuerst waren hauptsächlich die Kinder mit Schminken und allerlei Spielen aus dem Spielmobil beschäftigt. Die Gäste feierten bis weit nach Mitternacht bei Hammercocktails und einem sehr aufwändig aufgezogenen Karaoke-Singen, während in einer Diashow noch einmal die spannenden Momente dieses aufreibenden Tages vorgeführt wurden. Traumhaft auch die Dekoration, die Bäume schienen zu brennen, doch die Feuerwehr musste nicht auszurücken, kam der „Feuerschein“ doch ausschließlich von exakt angebrachten Scheinwerfern. Feuer gab es trotzdem - von den vielen Fackeln, die das Schwimmbecken stimmungsvoll ausleuchteten und in den Kerzen am Dorfwiesenweg, die den Besuchern den Heimweg zeigten.
Aber damit war das Wochenende noch lange nicht vorbei. Während das SWR-Team am nächsten Morgen das Schwimmbad-Team schon wieder beim Aufräumen filmte, machte sich über dem Dorf eine gewisse Stimmung breit. Fahnen flatterten im Wind, Blumen, Tische und Stühle wurden auf die Gehsteige gekarrt, es lag was in der Luft. Als dann ab 12:00 Uhr die Dudostraße gesperrt war, gab es für die Duttweilerer kein Halten mehr. Jetzt wurde alles auf die Straße geschoben, denn im Weinort wurde eine 800 Meter lange Kaffeetafel mit etwa 2.000 Sitzplätzen aufgebaut. Um 14:30 Uhr haben Landrauenvorsitzende Trudel Lagas und Weinprinzessin Steffi I. über die Ortsrufanlage die Tafel offiziell eröffnet. Die Duttweilerer haben ihre Freunde eingeladen um gemeinsam Kaffee zu trinken und von Nachbars Kuchen zu probieren. Und auf einmal war das Dorf voller Gäste. Viele Besucher aus den Nachbardörfern ließen sich vom optimalen Kaffee-Wetter inspirieren und fuhren mit ihren Fahrrädern noch spontan nach Duttweiler. Und sie waren nicht nur überrascht vom wirklich unübersehbaren Angebot an weit über 300 Kuchen, Gebäck und Torten in allen Variationen – viele davon in Hammerform oder mit Hammerdekoration - sondern auch über den Ablauf. Eine typische Konversation am Sonntag begann mit dem Worten „Wie läuft das denn hier ab?“ und wurde wie folgt beantwortet: „Setz Dich einfach hin, nimm Dir Kuchen und Kaffee und lass es dir gut gehen.” Nicht der finanzielle Gewinn stand im Mittelpunkt, die Duttweilerer wollten einfach nur mit ihren Freunden und Nachbarn feiern und gute Gastgeber sein. Die zufriedenen Gesichter der geschätzten 2.500 Gäste haben gezeigt, dass dies rundum gelungen ist. Die Unterhaltung kam natürlich über die Ortsrufanlage, dezente Kaffeehausmusik sorgte für die richtige Stimmung. Selbstverständlich hat auch das der SWR im Bild festgehalten – mit einer unüblichen Methode: Um nicht die ganze Tafel abschreiten zu müssen, hat sich der Kameramann kurzerhand seine Inline-Skates unter die Füße geschnallt und ist die Strecke Mal abgefahren.