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18. Februar 2008
Kommunionkinder besuchen Stiftskirche
| Katholische Kirche |

Rheinpfalz-Bericht

Die Duttweiler Kommunionkinder besichtigten die Neustadter Stiftskirche. Über die Eindrücke der Kinder berichtete die Rheinpfalz.
Auszüge aus dem Artikel:
"Wollt ihr schätzen, wie viele Stufen es sind, oder wollt ihr zählen?", ruft Helga Gutermann, eine der Turmführerinnen an der Neustadter Stiftskirche, im Parterre des Südturms der neugierigen Schar Duttweilerer Kommunionkinder und deren Müttern zu. Die Antwort folgt prompt, denn die Kinder nehmen bereits die ersten Stufen der rund 80 Jahre alten Wendeltreppe in Angriff: „Eins, zwei, drei, ... 26."
Und schon sind die Duttweilerer in der ersten Etage des Südturms - quasi in Höhe der Orgel, wo sie von Gutermann erfahren, dass einst die Kurfürsten in Neustadt gewohnt haben: „Und die wollten eine Grablege haben - deshalb haben wir heute eine so große Kirche in Neustadt." Ein riesiges Loch im Fußboden zieht inzwischen die staunenden Blicke der Kinder auf sich. „Leute, die früher im Turm gewohnt haben, hatten lange keine Treppen - sie haben ihre Sachen an einem Seil durch das Loch nach oben gezogen", weiß die Turmführerin.
Und weiter geht"s mit dem Stufenzählen: „27, 28, 29 ... 62." In der zweiten Etage wundern die Kommunionkinder sich erneut ob des schwierigen Lebens vor zig Jahren, denn sie entdecken auf dieser Etage zwei Holzkabinen. „Der Waschraum und das Klo - vor 100 Jahren haben die Menschen aus dem Turm Wasser am Marktbrunnen geholt. ... Seit 1955 reiche das Wasser bis hoch in die Wohnung in der Spitze des Südturms.
Doch bis dorthin sind noch ein paar weitere Stufen zu erklimmen: „63, 64, 65, ... 89." Hinter verstaubten Scheiben ist das Uhrwerk der Stiftskirche zu sehen. ... „Das Uhrwerk wurde deshalb von den Glocken abgehängt", informiert Gutermann die Kinder, die sich jetzt für eine Uhr am Uhrwerk interessieren: „Warum ist die da?" Die Antwort ist einfach: An dieser kleinen Uhr wurde einst die Uhrzeit korrigiert. Gutermann: „Damit niemand draußen am Zifferblatt herumklettern musste."
Weitere 50 Stufen höher erreichen die Kinder die Glockenstube des Turms, wo fünf von insgesamt sieben Glocken hängen. Über die Glocken ist jeweils ein Joch gestülpt, die Glocken selbst hängen mit einer Tellerkrone am Joch. „Sie schwingen dadurch verhaltener, denn es ist hier nicht genug Platz da", erklärt die Turmführerin. Ein Bub drückt es vereinfacht aus: „Die Glocken schwingen nicht so arg." Ein Kommunionjunge will wissen, ob „man die Glocken auch von der katholischen Seite der Kirche aus steuern kann". „Nein, so modern sind wir noch nicht", muss ihn Gutermann schmunzelnd enttäuschen. ...
Im Sauseschritt geht"s also weiter bis Stufe 184 - dort beginnt die über zwei Etagen verlaufende Türmerwohnung mit weit reichenden Blicken bis in alle Himmelsrichtungen. „Heute ist sogar der Speyerer Dom zu sehen", macht Gutermann die Mütter aufmerksam. „Gemütlich hier", urteilen die Kinder. ...
Pressespiegel
Klopfende Herzen 40 Meter über Neustadt Die Rheinpfalz, 18. Februar 2008