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Margret und Otto Eckl
Zur Person
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Diamantene Hochzeit

60 Jahre sind Margret und Otto Eckl verheiratet. Grund genug für den Neustadter Beigeordneten Georg Krist und Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder, persönlich zum Gratulieren vorbeizukommen. Immerhin schriftlich gratuliert hat auch Ministerpräsident Kurt Beck.
Es ist das dritte Fest in diesem Monat für das Jubelpaar: Erst hatte Margret Eckl 80. Geburtstag, dann ihr Mann Otto 81. Mit gefeiert haben auch vier Kinder, fünf Enkel und drei Urenkel, die alle in der Pfalz leben. Wie es in einem Dorf üblich ist, sind auch noch viele weitere Gratulanten gekommen, denn das rüstige Ehepaar ist seit Jahrzehnten dem Sportverein verbunden und begleitet die Fußballer auch zu Auswärtsspielen.
Auch von auswärts kamen Gratulanten, denn einmal im Monat macht Margret Eckl einen Ausflug mit ihremm Freundeskreis aus Mutterstadt, und Otto Eckl hatte als passionierter Angler noch bis letztes Jahr seinen eigenen Kahn. Er erinnert sich an seinen kapitalsten Fang, einen 70 Zentimeter langen Zander aus dem Otterstätter Altrhein, einen „mächtigen Burschen". „Geangelt" hat er allerdings nicht nur im Rhein, sondern auch „uff de Kerb in Goise bei de Schlenkerreitschul" vor über 60 Jahren. Oder wie es seine Frau ausdrückt: „Mir waren e Grupp Mädcher, unn die Grupp Buwe is uns dauernd nochgeloffe. Do war er debei." Verlobung wurde allerdings erst 1946 gefeiert, da Eckl an die Front musste.
Nach Kriegsende trampte er sofort nach Duttweiler zu seinem Elternhaus, in dem die Eheleute noch heute wohnen. Seine Margret war zwar derweil in Böbingen zur hauswirtschaftlichen Ausbildung, aber die „Spur war noch do." Und sie kamen sich wieder näher. Geheiratet wurde dann 1947, als für Eckl klar war, dass er künftig bei der Bundesbahn als Gleisbauer arbeiten konnte.
Trotz der vier Kinder suchte auch Margret Eckl immer Verdienstmöglichkeiten, wie den Tafelverkauf von Haus zu Haus, die Fahrradwache am Duttweilerer Schwimmbad, die Betreuung von Zeitungsabonnenten oder die Gaststätte in Mutterstadt, in der das erste Enkelkind Ende der sechziger Jahre auf die Welt kam.
„Obwohl das Geld oft knapp und es für unsere Eltern trotz unserer Mithilfe lange nicht einfach war, haben sie immer dafür gesorgt, dass wir einmal im Jahr zum Zelten zusammen in Urlaub fahren konnten", freut sich Tochter Monika noch heute. Die Leidenschaft fürs Campen, die daraus erwachsen ist, teilt das Ehepaar mit zweien der Kinder. Nun aber mit allem Komfort, im Wohnmobil.
„Mit 70 bin ich dank der Kinder das erste Mal mit meinem Mann in Urlaub geflogen. Das haben wir zwar wiederholt, aber jetzt geht es nicht mehr", meint Margret Eckl ohne Bedauern, denn schließlich sind sie jedes Jahr von Mai bis September auf dem Campingplatz.
„Alla, ich mään doch." war dann schließlich unisono die Antwort auf die Frage einer Zeitungsreporterin, die gefragt hatte ob sie sich denn wieder heiraten würden wie dazumal vor 60 Jahren.
Pressespiegel
„Uff de Kerb in Goise" die Gattin „geangelt" Die Rheinpfalz, 6. März 2007