
Weitere fünf Geschäftsstellen werden aufgegeben
Die VR Bank Südpfalz schließt am 15. Mai ihre Filialen in Duttweiler und weiteren fünf Orten in der Südpfalz. In einer Pressemitteilung des Vorstands heißt es, eine Straffung des Filialnetzes sei unumgänglich, da der Kostenapparat einer Flächenbank erheblich sei. „Man mag uns zwar, findet uns gut - auch das, was wir für die Region tun", so Vorstandsvorsitzender Reinhold Schreck. Beim Geschäftsabschluss aber entschieden die Konditionen. Eine Senkung der Verwaltungskosten bringe hier Spielraum und verbessere die Wettbewerbslage. Mit einer Bilanzsumme von 1,327 Milliarden Euro ist die VR Bank Südpfalz die fünftgrößte rheinland-pfälzische Genossenschaftsbank. 2005 erzielte sie nach Steuern einen Gewinn von 4,8 Millionen Euro. Eine regionale Universalbank könne im Preiskampf mit Direktbanken und einigen Spezialbanken kaum mithalten - weder bei Einlagen noch bei klassischer Wohnbaufinanzierung. „Die Präsenz vor Ort wird zwar von den Kunden gewünscht, jedoch möchte kaum noch jemand den Preis für diesen Mehrwert bezahlen", beklagt Schreck. Steigende Nutzung von Internet und elektronischem Zahlungsverkehr führe dazu, dass die Bankstellen immer seltener aufgesucht würden. Nach der Schließung der sechs Zweigstellen wird die VR Bank Südpfalz noch 41 Filialen und zwei Selbstbedienungsstellen in Supermärkten haben. In den von der Schließung betroffenen Orten liegt der Marktanteil der VR Bank Südpfalz zwischen 5 und 20 Prozent. In der ganzen fünfseitigen Presseerklärung der Bank ist an keiner Stelle das Wort Schließung zu lesen. Statt dessen spricht der Vorstand von einer „Zusammenlegung". Kunden aus Duttweiler würden zukünftig in Lachen-Speyerdorf, diejenigen aus Edesheim in Edenkoben, Lingenfelder in Germersheim, Minfelder in Kandel betreut. Kunden aus Neuburg und Scheibenhardt können die Filiale in Hagenbach ansteuern. All diese Bankstellen seien höchstens vier Kilometer von den bisherigen Geschäftsstellen entfernt und böten ein erweitertes Leistungsspektrum. Die Bank prüfe derzeit die Möglichkeit, in einigen von der Schließung betroffenen Orten einen begrenzten „Vor-Ort-Service" anzubieten, vor allem für Senioren. „Wir wissen, dass wir für diesen Schritt keinen Beifall ernten werden, es gibt jedoch keine gangbare Alternative", schreibt Schreck. „Wir werden etliche Kunden verärgern und einige auch verlieren. Wenn wir allerdings nicht handeln, werden wir tagtäglich viele Kunden verlieren, unsere Zukunft verspielen, und das nicht nur in den Orten, die nun leider betroffen sind. Das können wir nicht zulassen", so der Vorstandsvorsitzende.
Quelle: Pressemitteilung VR-Bank Südpfalz
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