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23. August 2000
Duttweiler verspricht sich viel von Bauland
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Ortstermin (5): RHEINPFALZ-Redaktion im Gespräch mit Ortsvorsteher Karl Heinz Großhans

Von hohem Baudruck in Duttweiler berichtet Ortsvorsteher Karl Heinz Großhans: 30 bis 35 Interessenten gibt es bereits, die gerne im Achtzehnmorgenpfad bauen wollen. Wie mehrfach berichtet, entsteht dort ein Wohngebiet mit rund 60 Bauplätzen. Er hoffe, dass zu Beginn des nächsten Jahres die ersten Baugruben ausgehoben werden können, sagte der Ortsvorsteher jetzt im Gespräch mit der RHEINPFALZ-Redaktion.

Für das Bauland am nordöstlichen Ortsrand haben sich laut Großhans auch zwölf Auswärtige interessiert, die Mehrzahl der Anfragen sei aber von Menschen mit Bezug zum Ort gekommen. Es sei auch dringend geboten, wieder mehr junge Familien nach Duttweiler zu holen, meint Großhans, denn der Kindergarten in der ehemaligen Grundschule sei schon von 2,5 auf jetzt nur noch 1,5 Gruppen geschrumpft. Eventuell einmal ganz zumachen zu müssen, könne nicht im Interesse des Dorfes sein, zumal es im kleineren Altdorf drei oder vier Kindergarten-Gruppen gebe.
Derzeit läuft das Umlegungsverfahren für das Neubaugebiet, das über zwei Stichstraßen vom Falltor und der Kalkbergstraße aus erschlossen wird. Ob es bei einem früheren Beschluss des Ortsbeirates bleibt, das Gebiet in zwei Abschnitten zu bebauen, ist nach Angaben des Ortsvorstehers noch offen. Grundstücksbesitzer im zweiten Abschnitt hoffen eher auf eine schnelle Erschließung, und auch Großhans zieht aus Gründen des Fremdenverkehrs ein Neubaugebiet aus einem Guss vor. Erst für den zweiten Bauabschnitt sind nämlich auch zehn Wohnmobil-Stellplätze mit Ver- und Entsorgungseinrichtungen geplant.
Die Wohnmobilisten hält Großhans für interessant für den Ortsteil, auch wenn dort der Tourismus bisher keine allzu große Rolle gespielt habe. Neben drei Ferienwohnungen und fünf Gästezimmern gebe es bisher keine Beherbergungsmöglichkeiten. Andererseits reisen zunehmend - vor allem zur Herbstzeit und zum "Weinfest der Freundschaft" - Besucher mit dem Wohnmobil an, die dann zwar bei der Festhalle oder am Friedhof stehen können, aber ansonsten kaum Infrastruktur vorfinden. Gerade für Winzer seien solche Urlauber wichtig.
Großhans berichtet, dass die 200 Hektar Weinbauflächen der Duttweilerer Gemarkung von 22 Selbstvermarktern bewirtschaftet werden, die auf eine intensive Kundenbetreuung besonders angewiesen sind. Weitere Nebenerwerbswinzer liefern ihre Trauben in der Annahmestelle der Winzergenossenschaft Rhodt unter Rietburg im benachbarten Altdorf ab. In Duttweiler gibt es ein Restaurant (Gasthaus am Mandelberg) und eine - allerdings nur zeitweise - bewirtschaftete Weinstube (im Weingut Zöller-Lagas).
An Entwicklungswünschen für "seinen" Ortsteil nennt Großhans die Neugestaltung des Dorfplatzes. Eine Planung - mit Brunnen - gibt es schon, und bei den Haushaltsberatungen vor wenigen Tagen seien Mittel für eine neue Pflasterung auch in Aussicht gestellt worden. Auch am benachbarten Spielplatz müsse wohl demnächst etwas gemacht werden, räumt der Ortsvorsteher ein, der schließlich auch noch eine Verschönerung der Dorfeingänge als Wunsch des Ortsbeirates nennt. Für die Ausgestaltung müssten noch Ideen gesammelt werden. Als Problem nennt Großhans den Zustand von drei Straßen (Altdorfer Straße, Kropsbachstraße und ein Stück des Burggartens). Ansonsten ist er mit dem Aussehen des Dorfes sehr zufrieden: Die Duttweilerer kümmern sich gut um Blumenschmuck, Reben und Fahnenschmuck zu Festen an ihren Häusern. Stichwort Feste: Hier mache dem Ortsbeirat und den Ausschankstellen die nachlassende Resonanz auf die Kerwe zu schaffen, während das Weinfest der Freundschaft sehr gut angenommen werde.
Auch mit dem ehrenamtlichen Engagement im Ortsteil ist er sehr zufrieden: Die Grillhütte, das Schwimmbad und das dortige Beachvolleyball-Feld würden gut in Schuss gehalten, um nur wenige Beispiele zu nennen. Gänzlich ohne Sorge ist Großhans in Sachen Schwimmbad aber trotzdem nicht, denn dort wurden zwar erst die Filteranlage überholt und der Weg ums Becken neu gepflastert, doch das Becken selbst ist nicht mehr ganz dicht, ein Problem, das kostspielig werden könnte.
Derzeit keine Lösung weiß Großhans beim Dorfgemeinschaftshaus: Das wird sehr gut angenommen, hat aber keine eigene Toilettenanlage. Gäste müssen deshalb die Toilettenanlage in der Sporthalle nutzen, was dort stört, weil auch die Halle täglich genutzt wird.

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Pressespiegel
Duttweiler verspricht sich viel von Bauland Rheinpfalz, 23. August 2000