Magnus Mewes baut Möbel aus Barrique-Fässern
Magnus Mewes hat seine Firma inzwischen von Offenbach nach Duttweiler verlegt und gleichzeitig auch sein Sortiment erweitert. Die Rheinpfalz berichtet: Magnus Mewes aus Neustadt-Duttweiler baut aus Rotweinfässern Stühle. Seinen Umsatz hat der Produktdesigner nach eigener Aussage 2014 im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. Sogar in New York werden die Sitzgelegenheiten aus seiner kleinen Werkstatt verkauft. Wie macht man aus geraden Brettern ein dickbauchiges Eichenfass? Mewes kann das inzwischen erklären. Doch schon lange bevor er es wusste, interessierte er sich aus einem anderen Grund für die Wölbung der 225-Liter-Fässer: Sie ist für eine Sitzschale perfekt. So entstand die Idee, aus alten Rotweinfässern Stühle zu bauen. Das war 2010. Inzwischen kann der 35-Jährige von seinen Möbeln leben.Mewes präsentierte seinen Fassholzstuhl zum ersten Mal bei einem europäischen Architektur- und Designwettbewerb. Das Produkt sorgte für Aufmerksamkeit. Überregionale Medien wie die „Welt am Sonntag“ und „Schöner Wohnen“ berichteten. Dennoch war die Resonanz nicht so groß, wie Mewes erwartet hatte. „Vielleicht wollten viele Interessenten erst einmal gucken, wie lange ich mich am Markt halte“, sagt er. Diese Zeiten sind längst vorbei. Inzwischen ist die Nachfrage so groß, dass Mewes sie selbst mit einem Mitarbeiter nicht mehr decken kann. Dennoch hat er bisher alle Angebote, die Produktion zusammen mit einem Partner richtig groß aufzuziehen, abgelehnt. „Ich will gesund wachsen“, sagt er. Gesund: Das bedeutet für den gebürtigen Landauer in erster Linie, ohne Kredite auszukommen. Deshalb spielt sich die Herstellung seiner Produkte weiterhin in einer Werkstatt ab, die vielleicht 40 Quadratmeter groß ist. Dass sie sich im Weingut Bergdolt in Duttweiler befindet, hat in erster Linie private Gründe: Mewes ist der Lebensgefährte von Carolin Bergdolt, der jungen Betriebsnachfolgerin des Weinguts. Beinahe wäre der Designer sogar hauptberuflich mit in den Betrieb eingestiegen. Dann entschied er sich doch für die Selbstständigkeit. Dennoch: Die beiden Betriebe „hängen zusammen“, wie Bergdolt sagt. So ist es selbstverständlich, dass die Werkstatt während der Weinlese geschlossen ist. Da ist Mewes im Weingut unabkömmlich. Trotz der kleinen Werkstattfläche hat der 35-Jährige die Produktpalette erweitert. Zu dem Klassiker, dem Barrique Limited, sind weitere Stuhlmodelle hinzugekommen, bei denen Mewes Fassholz teils mit anderen Hölzern, teils mit ganz anderen Materialien kombiniert. Zudem hat er Tische, Hocker, Barhocker und einen Hackblock entwickelt. Insgesamt werden über 20 Produkte angeboten. Den Hackblock hat er eigentlich für sich selbst entwickelt – Mewes ist Jäger. Dass er sich auch gut verkaufen lässt, hatte der Designer gar nicht erwartet. Doch Barrique le Block wird nachgefragt – trotz des vierstelligen Preises. Neue Produkte zu entwickeln, ist eine Sache, die Mewes reizt. Im kommenden Jahr wird er dafür Gelegenheit haben. Er hat den Auftrag, für die Fernsehköche Ralf Zacherl und Mario Kotaska eine Holztheke zu bauen. „Eine Herausforderung“, sagt er. Und ein Aushängeschild. Gerne würde Magnus Mewes den Export in die USA verstärken. Bereits heute ist er mit seinen Produkten in einem New Yorker Möbelladen vertreten. Der Markt sei riesig, hat er sich sagen lassen, europäische Handwerkskunst und Tradition seien dort gefragt. Mewes’ Hölzer haben, bis sie in New York oder sonst wo landen, schon eine lange Geschichte hinter sich. Die Eichen, die für Barriques gefällt werden, sind rund 200 Jahre alt. Viermal werden die Fässer mit Rotwein befüllt, bevor sie aussortiert werden, weil sie keine Geschmackstöne mehr abgeben. Und wie entsteht nun die für die Stühle perfekte Wölbung? Mewes erklärt es: Die Eichenbretter (Dauben) werden bei der Fassherstellung überm Feuer erhitzt und biegbar. Dass die Wölbung zum Hineinsetzen bequem ist, ist reiner Zufall.
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Pressespiegel |
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Das zweite Leben der Fassdaube
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Rheinpfalz, 3. Januar 2015
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Perfekte Wölbung
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Rheinpfalz, 30. Dezember 2014
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Der Fass-Daube zweites Leben
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Rheinpfalz, 30. Dezember 2014
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